Ein Panel, ein Talk, ein Workshop, eine Doku und ein Game: Fünf Formate zum Thema Datenschutz

Beim Datenschutz sind große Technologie-Konzerne wie Facebook, Google oder Amazon wie selbstverständlich zur Projektionsfläche geworden für jede Kritik, die an moderner Datenverarbeitung geübt wird. In Europa ist die Antwort darauf eine neue Grundverordnung, die Internet-Giganten zu besserem Datenschutz drängen soll. Aber auch Medienunternehmen verarbeiten heute große Datenmengen über ihre Nutzer. Für Datenjournalisten kann das ebenso zum Problem werden wie für datengetriebene Unternehmen, die ihre User tracken und möglichst personalisierte Nachrichten ausspielen. Die MCB nähert sich dem wichtigen Thema Datenschutz mit einem Panel, einem Talk, einem Workshop, einem Film Screening und einem Alternate Reality Game.

Datenschutz gilt als Bremse der Medien-Innovation. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, eigene Produkte innovativ und datenschutzkonform zu gestalten. In ihrem Talk präsentieren die Journalisten Marco Maas und Daniel Moßbrucker ihre Analyse der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung und zeigen, welche Neuerungen für die Medien-Branche wichtig werden.

Wie können wir Meinungsvielfalt und Auffindbarkeit gewährleisten? Müssen Datenschutz, Kartellrecht und Rundfunkrecht Grenzen setzen? Darüber diskutieren auf der MCB17 der Hamburger Kultursenator Dr. Carsten Brosda, der seit vielen Jahren sehr aktiv in der Politik den digitalen Wandel unserer Gesellschaft begleitet, Dr. Anja Zimmer, Direktorin der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb), Jan Kottmann, Leiter des Bereichs Medienpolitik bei Google Deutschland, und Natali Helberger, Professorin für Informationsrecht in Amsterdam.

Müssen sich Medienunternehmen um das Recht auf Vergessenwerden kümmern? Und wie können sie das neue Recht auf Datenportabilität umsetzen, wonach User ihre Daten zukünftig von einem zum nächsten Anbieter mitnehmen können? Im Workshop erfahren Teilnehmer, wie moderner Datenschutz innovativ in journalistische Angebote eingebunden werden kann und wie man Privacy-Einstellungen erarbeitet.

Trotz der Enthüllungen Edward Snowdens scheinen wir eine überwachte digitale Gesellschaft hinzunehmen: Wir stimmen Vertragsbedingungen zu, geben in wenigen Klicks unsere Privatsphäre her und verschaffen Unternehmen Zugang zu unseren persönlichen Daten. Auf der MCB17 stellen die Journalisten und Filmemacher Marc Meillassoux und Mihaela Gladovic ihren Dokumentarfilm „Nothing To Hide“ vor, der das Phänomen der weit verbreiteten Akzeptanz der digitalen Überwachung unter die Lupe nimmt: Was macht diese Haltung mit unserer Demokratie, Privatsphäre und der Gesellschaft? 

DATA RUN ist ein Alternate Reality Game, das Jugendlichen einen spielerischen Zugang zum Thema Überwachung und Datenschutz geben soll. In einem spannenden Wettlauf gegen die Zeit müssen verschiedene Aufgaben gelöst, Passwörter gesucht und Crypto-Tools genutzt werden. Während der MCB17 gibt es im benachbarten Deutschen Technikmuseum – gleich neben der STATION – die Möglichkeit, das Spiel live zu erleben und mit den Machern ins Gespräch zu kommen. Treffpunkt am Dienstag, den 9. Mai um 12:30 Uhr ist der re:publica Info-Point. Begrenzte Teilnehmerzahl, bitte frühzeitig anmelden